type='text/javascript'/> LebenundReise: Der Knigge für Gastgeber

Wednesday, 4 August 2010

Der Knigge für Gastgeber

Der kleine Knigge für Gastgeber

Als Gastgeber hat man mit Situationen zu tun, die Herrn Knigge völlig fremd waren. Welche alten Benimm-Regeln gelten noch und was ist heute erlaubt?

1. Mit Wasser darf man nicht zuprosten

Richtig ist:. Früher sollte die Person, die keinen Alkohol trank, ihr Glas beim Zuprosten auf dem Tisch stehen lassen. Es ist aber nicht nett, jemanden aus dem Ritual auszuschließen, das Gemeinschaft bekunden soll. Deshalb darf man heute auch ein antialkoholisch gefülltes Glas erheben. Dabei sagt man "Zum Wohl" und nicht "Prost".

2. Eier und Kartoffeln dürfen auf keinen Fall mit dem Messer geschnitten werden.

Richtig ist: Diese Regel hatte mal einen guten Grund: Messer waren früher nicht legiert, so dass sich beim Kontakt mit Eiweiß oder Stärke die Schneide verfärbte. Diese hässlichen Flecken waren kaum wieder herauszubekommen. Seit 1907 sind Messer jedoch versiegelt, und man kann sein Ei nun ruhigen Gewissens schneiden, klopfen, schälen, löffeln oder sonstwie kunstvoll öffnen - solange es appetitlich aussieht. Kartoffeln werden geschnitten oder mit der Gabel zerteilt, aber keinesfalls zerdrückt.

3. Suppentassen werden niemals gekippt.

Richtig ist: Wer vornehm und nicht gierig erscheinen wollte, neigte seine Suppentasse nicht, ließ einen letzten Rest zurück und zeigte damit Beherrschung. Das ist natürlich die pure Verschwendung. Und warum sollte man dem Ausguss überlassen, was einem schmeckt? Suppentassen und -teller dürfen längst schräg gestellt und komplett ausgelöffelt werden. Lautes Kratzen auf dem Tassenboden ist dabei selbstverständlich zu vermeiden.

4. Weißer Wein wird zu weißem Fleisch und Fisch serviert, roter Wein zu rotem Fleisch.

Richtig ist: Früher ging man davon aus, dass rote Weine grundsätzlich schwer sind und deshalb besser zu deftigem Essen passen. Weiße Weine dagegen galten als durchgängig leicht und damit als ideale Begleiter zu leichteren Gerichten. Doch Kochstile und Weine haben sich verändert: Mittlerweile gibt es auch schwere Weißweine, die schön mit einem Braten harmonieren; zu manchen Fischgerichten eignet sich ein leichter Rotwein oder zu im Wok zubereitetem Rindfleisch leichter Weißwein.

5. Fisch darf nur mit dem Fischbesteck gegessen werden.

Richtig ist: Haben Sie schon mal geräucherten Aal mit einem Fischmesser zerteilt? Eben! Fischsorten, bei denen das Fleisch fest ist - z. B. Tintenfisch, geräucherte oder marinierte Fische -, werden mit normalem Besteck gegessen. Fischbesteck gibt es nur für gekochte und gegarte Fische.

6. Wenn sich der Tischnachbar bekleckert hat, sieht man geflissentlich darüber hinweg.

Richtig ist: In prüderen Zeiten meinten viele, es sei unhöflich, auf Soße am Ärmel oder Spinat zwischen den Zähnen aufmerksam zu machen. Dabei ist es viel rücksichtsloser, den anderen unnötig lange in dieser peinlichen Situation zu lassen. Sagen Sie zum Beispiel lieber "Sie haben da noch etwas am Kinn" und schauen diskret weg, wenn er oder sie sich wieder in Form bringt.

7. Papierservietten werden anders abgelegt als Stoffservietten.

Richtig ist: Papier galt weniger als Stoff, woraus man schloss, Papierservietten würden am Schluss zusammengeknüllt auf dem Teller deponiert. Heute werden Stoffund Papierservietten gleich behandelt, also nach dem Essen lose zur Seite gelegt.

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